In Brasilien wurde die Sklaverei vor 115 Jahren gesetzlich
abgeschafft. Dennoch hält das soziale Ungleichgewicht
zwischen der schwarzen und weißen Bevölkerung Brasiliens
bis heute an. Diese Realität wird in den Film- und ins-
besondere der Fernsehgeschichte (den "telenovelas")
nicht als Problem dargestellt, sondern der "Schwarze"
repräsentiert hier oft den "Bösen", den Banditen oder
Hausangestellten. Bis heute beherrschen Stereotypen
des “Schwarzen³ die telenovelas, während sich das Bild
der Afro-Brasilianer im Kino der letzten Jahren schon
stark verändert hat.
Das Festival im Eiszeit Kino vom 17.- 23. November
zeigt Filme aus Brasilien ab den 60er Jahren, die die
Afro-Brasilianer von einem anderen Standpunkt
aus betrachten, als es in der öffentlichen Meinung der
Fall war. Es werden sowohl Spiel- als auch Dokumentarfilme
gezeigt.
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Der Eröffnungsfilm "A Negacao do Brasil" ist eine
Dokumentation über die stereotypischen Rollen,
die die schwarzen Schauspieler in den telenovelas
gespielt haben. "Radiofavela" basiert auf einer
wahren Begebenheit, in der eine Gruppe
Favela-Bewohner eine illegale Radiostation eröffnet,
die die Bewohner über ihre Situation, über Rassismus
und Unterdrückung, aufklären will.
Die ausgewählten Filme sollen einen breiten Einblick
in die Geschichte der schwarzen Bevölkerung Brasiliens,
seit Ende der Sklaverei bis in die heutigen Tage,
geben. Dabei geht es allerdings nicht nur ernst, sondern
auch hoch ironisch und unterhaltsam daher. |