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BRECHT LINDBERGH's OZEANFLUG  
Ein pädagogischer Versuch nach dem Lehrstück 

Inszenierung Inge Geliert Mit Sidney Martins
Stimmen Antje Berndt, Golo Jahn, David Monteiro u.a. 
Video AndiArbeit Halm 
Toncollage Carlo Miksch


Inhaltliche Charakteristik

Es handelt sich um das Erproben einer Extremform von Theater - 
das Brechtsche Lehrstück. Diese Inszenierung nimmt den Text 
als Gedichtform ernst. Sie operiert mit seinem Rhythmus und spielt mit
historischen und neuzeitlichen Bewegungs-, Sprech-und Klangformen.
Die ursprüngliche Dichtung trägt die Handlung, aber die hinzugefügten 
Rhythmen von Etnopop, HipHop, Techno oder gregorianischen Gesängen 
verstärken, persiflieren, kontern den Text. Den Flieger interpretiert 
der brasilianische Capoeiratänzer und Schauspieler Sidney Martins.
Er stellt einen Überlebenden in allen Lebenslagen dar. Sein Spiel
und seine Sprache sind ergreifend, artistisch, erotisch, ernsthaft
verspielt. So steigt er bald als Flugzeug auf, bald hängt er in den
Seilen eines alten Schiffes, bald wälzt er sich im Albtraum der
Machbarkeit am Boden oder tanzt verliebt mit seinem Motor
Die weiteren Rollen sind als Stimmen zu einem lebendigen Spiel wie
Klänge eines Hörspiels kontrastierend eingesetzt. 


Historischer Hintergrund

Die ursprüngliche Fassung von 1928 („Der Flug der Lindberghs") war
ein Hörspiel. Es wurde von Brecht und Weill selbst eingerichtet
und gesendet. In der späteren Fassung von 1949 wurde der Name
Lindbergh getilgt - Brecht warf den Aviatikerbrüdern die Kollaboration
mit den Nazis vor. Die Botschaft des Stückes im Konflikt zwischen Mensch
und Maschine und den Möglichkeiten von Macht und Ohnmacht gegenüber 
den Naturgewalten (wie auch dem Menschen selber) differiert in den
unterschiedlichen Fassungen zwischen Beschwörung des „Unerreichbaren" 
und dem „Nochnichterreichten". - Diese thematische Spannung wird in dieser
Inszenierung aufgegriffen. Hier gibt es keinen Unterschied mehr zwischen
Opfer und Täter. Der Mensch ist daino.s, das grandiose aber auch 
gefährliche Monster aus Mann und Frau; er ist beides und es gibt keine
Sieger mehr in diesem Kampf. Technische Voraussetzungen Die Ausstattung
und die Besetzung sind minimalistisch, das Spiel lebt vom Umgang mit dem
Vorgefundenen. Der technische Aufwand ist gering.
Die Auffuhrung eignet sich für Theaterräume, Kirchen, Parks und Gärten,
Clubhäuser u.a. Bisher gab es Aufführungen dieser Inszenierung auf dem
Theaterschiff Anna (Berlin-Mitte, Fischerinsel), in Kirchen des Landes
Brandenburg, im Brecht-Haus Berlin.


Umfeld/Wirkungsmöglichkeiten

Außer der üblichen Aufführungspraxis bieten sich Veranstaltungen im Umfeld
der inhaltlichen Thematik (Lesungen, Gespräche), theaterpädagogische
Arbeiten mit der Lehrstückmethode von Brecht für Schüler, Studierende
und andere Interessenten an. Das Produktionsteam kann diese
Betreuungsangebote realisieren.

Kontakt 
Dr. Inge J. Geliert, 
Muskauer Str. 20, D - 10997
Berlin, Tel. 030-2476348, 
mobil 0172-6049346, 
emailjoscfine.gellert@gmx.de